Karma fatal
Was habe ich verbrochen?
Bin vor allen Göttern doch gekrochen
Ohne Tadel ich mich hielt
Nach all den Lüsten nie geschielt
und ach so viel gefastet
Laster niemals angetastet
Ließ mich nie bestechen
Wo liegt mein Verbrechen
In welchem Punkt habe verloren
Daß wieder ich als Mensch geboren
Leh, Ladakh
- Geschrieben von Volker Dittrich
वहासीनंडियन - गईचिकटे मरो
Wahnsindien - Die Gedichte
Der Alltag holt dich ein, ohne dass du es bemerkst. Das Neue, dass dir entgegenkommt, schiebt das Alte nach hinten. Der Lauf der Dinge. Damit wäre diese Reise nichts anderes als ein gescheiterter Fluchtversuch. Nun sitze wieder ein.
Einmal im Kreis gedreht und alles ist vergessen? Im Gegenteil!
Es gibt kaum Tage, an denen ich nicht an die Menschen, Bilder und Erlebnisse zurückdenke. An die Hitze, die Gerüche, den Lärm und diese faszinierende Ruhe die man selbst in diesem Chaos finden kann.
Der Blick schweift ab und schon ist man wieder mittendrin. Dazu vergleichst Situationen, Alltagserlebnisse und grübelst, schmunzelst, ob der Sorgen und Nöte, mit denen sich der gemeine Deutsche so herumschlägt.
Und Tag für Tag holen sie einen selbst wieder ein, wo es doch besser wissen müsstest, bis dich erinnerst und den Kopf schüttelst ...
>>>>> Karma Fatal
"Die Beschaffenheit der Sonne oder die Linien des Mars zu sehen, ist zweifellos eine große Leistung; aber wenn du das Instrument hast, das dir eines Menschen Seele wie ein Bild zeigen kann, dann wirst du über die Wunder der physischen Wissenschaft wie über Kinderspielzeuge lächeln." Sri Aurobindo, 1915
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Gedanken und Aphorismen
© Sri Aurobindo Ashram Trust1979
- Geschrieben von malabin
- Kategorie: Die Gedichte
Rose
Rose steht am Fenster
ein traurig, trüber Tag
graue Wolken drohen
etwas, was sie gar nicht mag
Rose spürt die Kälte
wie sie sich zusammenwallt
fließt aus jedem Fetzen
in ihre zierliche Gestalt
Rose kämpft dagegen
doch tiefes, finstres Grollen
drängt herauf die Brust
in großen, langen Wellen
Rose sieht nun Bilder
aller Kummer strömt heraus
Zwänge, Sorgen, Ängste
brechen ihren Körper auf
Rose ahnt das Ende
mit dem Gesicht im Krampf
letztes verzweifelt Rüsten
für den gnadenlosen Kampf
Rose läßt sich fallen
ständig Kämpfen hält nicht aus
tief drinnen schon das Frösteln
zum Glück ist sie allein zu Haus
Roses Augen werden feucht
der Hände Arbeit geht allein
stur, ganz automatisch
während sie nun langsam weint
Rose will laut schreien
nur leise Schluchzer läßt sie gehen
so tief und voller Klage
Nein, sie will sich selbst nicht sehn
Rose letztes Schütteln quält
ein Hüpfen - der Verstand
kann einfach nicht mehr denken
das Messer zittert in der Hand
Rose zuckt zusammen
wie nach schweren Traum
verstohlen schielt zur Seite
sieht sich um im Raum
Roses letztes Beben
sie kann einfach nicht mehr
weiß selbst nicht mal warum
doch schämt sich plötzlich sehr
Rose lächelt durch die Tränen
als wenn gewann aus allem Kraft
wie schön ist doch das Leben
sind alle Zwiebeln erst geschafft
Jaipur, Rajasthan
- Kategorie: Die Gedichte
Nachtvogel
Wenn Mond und Sterne leuchten
ist dir der Weg zu leicht
dann sitzt stundenlang auf deinem Zweig
und singst Lieder aus der Finsternis
die mir die Träume bringen
Sonamarg, Kashmir
- Geschrieben von malabin
- Kategorie: Die Gedichte
Schutzfaktor Null
Ich sonnte mich auf dem Teppich
den ich mittags fand
er war zwar hart wie Stein
und an den Rändern voller Sand
dafür hat ich ihn allein
So legte ich mich lang
blies aus dem Muster nur die Körnchen
und zu des Körpers Dank
bräunte Arme, Bauch und Beinchen
den Rücken auch – den erst nicht fand
Dann, das große Missgeschick
ich wohl weit im Dusel war
als folgte dieser üble Trick
keine Zeit zum Handeln da
es knirschte laut nur im Genick
Hier oben gleich ein groß Gelächter
und ich machte wieder Miese
grinsend erklärte mir der Wächter
das der Teppich auf der Wiese
hier nur Straße wird genannt
im Bus
Richtung Calcutta
- Geschrieben von Volker Dittrich
- Kategorie: Die Gedichte