Rose

 

 

Rose steht am Fenster

ein traurig, trüber Tag

graue Wolken drohen

etwas, was sie gar nicht mag

 

 

Rose spürt die Kälte

wie sie sich zusammenwallt

fließt aus jedem Fetzen

in ihre zierliche Gestalt

 

 

Rose kämpft dagegen

doch tiefes, finstres Grollen

drängt herauf die Brust

in großen, langen Wellen

 

 

Rose sieht nun Bilder

aller Kummer strömt heraus

Zwänge, Sorgen, Ängste

brechen ihren Körper auf

 

 

Rose ahnt das Ende

mit dem Gesicht im Krampf

letztes verzweifelt Rüsten

für den gnadenlosen Kampf

 

 

Rose läßt sich fallen

ständig Kämpfen hält nicht aus

tief drinnen schon das Frösteln

zum Glück ist sie allein zu Haus

 

 

Roses Augen werden feucht

der Hände Arbeit geht allein

stur, ganz automatisch

während sie nun langsam weint

 

 

Rose will laut schreien

nur leise Schluchzer läßt sie gehen

so tief und voller Klage

Nein, sie will sich selbst nicht sehn

 

 

Rose letztes Schütteln quält

ein Hüpfen - der Verstand

kann einfach nicht mehr denken

das Messer zittert in der Hand

 

 

Rose zuckt zusammen

wie nach schweren Traum

verstohlen schielt zur Seite

sieht sich um im Raum

 

 

Roses letztes Beben

sie kann einfach nicht mehr

weiß selbst nicht mal warum

doch schämt sich plötzlich sehr

 

 

Rose lächelt durch die Tränen

als wenn gewann aus allem Kraft

wie schön ist doch das Leben

sind alle Zwiebeln erst geschafft

 

 

                      Jaipur, Rajasthan